Der Wohnblock am ehemaligen Wittelsbacherkorso wurde in den Jahren 1930/31 nach Plänen der Architekten Ernst und Günter Paulus sowie Fritz Bräuning errichtet. Städtebaulich stellt die 5-geschossige Anlage eine Mischung aus klassischer Blockrand- und Zeilenbebauung dar. Entworfen wurde eine kammartige Struktur, die eine optimale Belichtung der Wohnungen sowie hochwertige grüne Höfe zwischen den „Fingern“ des Kammes ermöglicht. Insgesamt sind 590 Wohnungen mit 1-5 Zimmern und einer durchschnittlichen Größe von 60 m² sowie 5 Gewerbeeinheiten vorhanden. Der Bestand wurde seit Erbauung mehrfach in Teilbereichen saniert und weißt einen sehr heterogenen Erhaltungszustand auf.
Die besondere Herausforderung des Projektes besteht darin, die Sanierung des mehrfach überformten, denkmalgeschützten Gebäudeensembles auf behutsame, aber wirtschaftlich sinnvolle Weise zu planen. Im Ergebnis konnten alle Beteiligten von einer Komplexsanierung mit energetischer Ertüchtigung der Gebäudehülle und Erneuerung der Sanitärstränge sowie der Bäder und Küchen überzeugt werden. Dieses Projekt versteht sich als Pilotvorhaben für energetische Sanierung unter Berücksichtigung denkmalrechtlicher Anforderungen.
Berlin-Tempelhof
1- 9
47.150 m² / 350 m²
590 WE / 5 GE
70.145 m²
61.5 Mio. €
1930er Jahre
Für die Planung der neuen Bäder wurden alle Bestandsbäder analysiert und in Badtypen eingeteilt. Für jeden Badtyp wurde eine Variante mit Duschtasse und eine mit Badewanne geplant. Beide Bäder lassen sich jeweils beliebig übereinander anordnen. Auf diese Weise kann auf individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Mieter eingegangen werden.
Um die Umsetzung des WDVS denkmalrechtlich genehmigungsfähig zu bekommen, wurde spezielles Augenmerk auf die Gestaltung der Anschlusspunkte gelegt. Diese wurden daher bereits in der Genehmigungsphase detailliert geplant. Hierbei konnte vor allem die Restaurierung und teilweise Erneuerung der gestaltprägenden, mit glasierten Formsteinen eingefassten Hauseingänge überzeugen